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Arche- und Naturlandhof Büning
Artgerechte Tierhaltung
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Herkunft und Verbreitung
Im Jahre 1902 wurde von Oskar Vorwerk mit der Zuchtarbeit an einem landhuhnartigen und schlichten Tier mit dem Zusammenspiel von gelben und schwarzen Farben begonnen. Er schrieb 1922: “Nach sieben Jahren – also seit 1910 – konnte auf fester Basis aufgebaut werden, als eine Episode eintrat, die nahezu zur Vernichtung führte. Ein fremder Schäferhund brach in den Garten ein und würgte fast alle Tiere ab. Aber die Arbeit wurde fortgesetzt. Die Konstanz der Nachzucht gestattete nun bald, die Neuheit in der Öffentlichkeit vorzustellen.” Oskar Vorwerk berichtet weiter: “Leider sind die Nachkriegsjahre bisher nicht geeignet gewesen, um an eine Vergrößerung der Zucht heranzutreten. Es ist zu erhoffen, daß mit jedem Jahre die Vorbedingungen dazu günstiger werden, so daß die noch kleine Anzahl der Züchter bald besser imstande sein wird, neuen Interessen zu dienen… Es sei mir gestattet, über die Benennung der Rasse noch einige Worte zu sagen. Sie hat mir seinerzeit viel Kopfzerbrechen verursacht. Nach Heimat benannte Rassen gibt es vollauf genügend. Von Herrn Major Schmal aus Baden-Baden wurde angeregt, sie ihrer österreichischen Farben wegen als Habsburger Hühner zu bezeichnen. Diesen Vorschlag lehnte ich damals ab mit den Worten: “Reiche zerfallen, Dynastien vergehen, Hühnerrassen bleiben bestehen.” Letzteres möchte ich trotz der simplen Bezeichnung “Vorwerkshühner” den Tieren wünschen. Der Name bezieht sich zugleich auf ihre wirtschaftlichen Qualitäten. Es sind gute Nutzhühner, wie sie sich – und darauf kommt es an – für ländliche Betriebe, z.B. Bauernhöfe, Güter, Vorwerke, Siedlungen usw. eignen.”
Merkmale und Eigenschaften
Bei dem Vorwerkhuhn handelt es sich um ein besonders wirtschaftliches Zwiehuhn in Landhuhnform. Es ist kräftig und gedrungen und zeigt sich im Auslauf als guter Futtersucher, weshalb nur sparsam zugefüttert werden braucht. Vorwerkhühner fliegen nicht. Vom Wesen her sind sie außerordentlich gutmütig und nicht scheu. Die Hähne sind untereinander bemerkenswert verträglich. Vorwerkhühner sind wetterhart und robust. Der Bruttrieb ist gering. Die Küken sind beim Schlüpfen schwarz, gelb oder schwarz-gelb gemischt, was jedoch keinen Rückschluss über die spätere Färbung zulässt. Ein Urteil über die Qualität der Tiere lässt sich erst nach der Herbstmauser fällen. Bei dem Vorwerkhahn sind sowohl der Kopf als auch der Schwanz schwarz. Der Rumpf ist tiefgelb, das Untergefieder grau. Die Schwingen sind an den Außenfahnen von gelber, an den Innenfahnen von dunkelgrauer bis schwarzer Farbe. Der Sattelbehang ist goldgelb und weist einen feinen Schaftstrich auf. Die Vorwerkhähne erreichen ein Gewicht von 2,5 bis 3 kg. Der mittelgroße Kopf ist mäßig breit. Der Schnabel hat die Farben von blaugrau bis hornfarbig. Die gelbroten Augen blicken lebhaft. Vorwerkhähne haben einen einfachen, höchstens mittelgroßen Kamm mit 4 bis 6 Zacken. Die Ohrscheiben sind knapp mittelgroß und weiß, wobei ein roter Rand zulässig ist. Die Kehllappen sind mittellang und gut gerundet. Das Gesicht ist mit Federchen besetzt. Der mittellange Hals weist einen vollen Behang auf. Von ansehnlicher Größe ist der Rumpf des Vorwerkhahnes. Er soll möglichst breit und tief liegen und einen abgerundeten Rechteckschnitt aufweisen.
Der Bauch ist breit und voll. Der breite und leicht abfallende Rücken hat einen vollen Sattel. Die Flügel liegen fest an. Der mäßig geschlossene Schwanz wird im stumpfen Winkel getragen und weist gut gebogene, mittellange Sicheln auf. Die fleischigen Schenkel sind fest befiedert. Die feinknochigen, mittellangen Läufe sind schieferblau. Die Vorwerkhenne erreicht ein Gewicht von 2 bis 2,5 kg. Die Jahres-Eierleistung liegt bei 150 gelblichen Eiern mit einem Bruteier-Mindestgewicht von 55g. Ein Bruttrieb ist selten vorhanden. Die Henne hat eine tiefe und volle Brust und einen sehr vollen Bauch. Der fast waagerechte Rücken ist ohne jegliche Kissenbildung. Das Gefieder liegt glatt an. Die Henne hat einen kleinen Kamm, der im hinteren Teil zur Seite neigen darf.
Aktuelle Situation
Im Jahr 2000 wurden bei einer Bestandserhebung 373 Hähne und 1841 Hühner als eingetragene Zuchttiere registriert. Sie verteilten sich auf 216 Züchter.
Im Jahr 2005 war die Population auf 770 männliche und 3888 weibliche Tiere gestiegen.
Seit ältester Zeit muß man den mitteldeutschen Raum als Verbreitungsgebiet eines einfarbig roten Rindes ansehen. Der Volksstamm der Kelten brachte dieses Rind bei seinem Eindringen in Europa mit sich. Häufig findet man es in älterer Literatur folglich auch unter der Bezeichnung „Keltenvieh“. Die Art und Weise der Landwirtschaft und der Tierhaltung ließ hier ein kleines, widerstandsfähiges, robustes und dennoch leistungsfähiges einfarbig rotes Rind entstehen.
Erst in der Mitte des letzten Jahrhunderts setzte eine züchterische Bearbeitung ein. Man hatte erkannt, daß durch Auswahl guter Tiere zur Vermehrung, sich die erbrachten Leistungen der Elterntiere auch in der Folgegeneration erzielen ließen. Die Züchter versuchten ihr Glück durch Einkreuzung allerlei fremder, offensichtlich besserer oder leistungsfähigerer Tiere. Schon sehr bald mußte man erkennen, daß dieses Rezept nicht ohne weiteres funktionierte. Die tierische Leistung war also auch ein Produkt seiner Umwelt. Die eingeführten und eingekreuzten Tiere passten einfach nicht in die kleinbäuerlich strukturierten Betriebe der deutschen Mittelgebirge.
Daraufhin begann man die Viehstämme aus sich heraus zu verbessern. Dies führte gegen Ende des letzten Jahrhunderts zur Gründung von Herdbuchgesellschaften in fast allen Zuchtgebieten dieser roten Rinder, also den deutschen Mittelgebirgen, so auch im Jahr 1885 zur Gründung der „Oberhessischen Herdbuchgesellschaft für Vogelsberger Rotvieh“. Aus dieser Zeit stammen auch die Begriffe wie „Vogelsberger“, „Waldecker“, „Bayrisches Rotvieh“, „Harzer Rotvieh“ oder auch „Odenwälder Rotvieh“, um nur einige zu nennen. Als Höhenrotvieh wurden diese Rassen oder Schläge unter einem Begriff zusammengefaßt.
Man züchtete ein Rind, das unter den kärglichen Bedingungen der Landwirtschaft in den Mittelgebirgen trotzdem eine respektable Milchleistung erbrachte. Fast ebenso wichtig war die Zugleistung der Tiere, die ebenfalls beachtet wurde. Daneben sollten die Tiere auch noch eine ansprechende Fleischleistung erbringen.
Im Laufe der Jahre kam es jedoch immer wieder zu Einfuhren und Einkreuzungen anderer Rassen (z. B. Fleckvieh, Frankenvieh) in alle Rotviehzuchten, die das dem Höhenviehtyp zuzurechnende mitteldeutsche Rotvieh, ob nun Vogelsberger, oder Waldecker, züchteten. Auch innerhalb dieser Züchterorganisationen kam es regelmäßig zu einem Zuchttieraustausch.
Kriege und wirtschaftliche Einflüsse sorgten dafür, daß die Arbeit der Züchter mal erfolgreich, mal weniger erfolgreich war. Dennoch konnte man ein bodenständiges Rind züchten und erhalten, das den Anforderungen der Bauern in den eher benachteiligten Mittelgebirgslagen entsprach.
Seit den 50er Jahren zeichnete sich jedoch eine sehr starke Umstrukturierung der Landwirtschaft und damit auch der Tierzucht ab, die auch an den Rotviehzuchten nicht spurlos vorbeiging. Die zunehmende Technisierung und Motorisierung der Landwirtschaft, mit dem Traktor als äußerem und markantestem Ausdruck, sorgte dafür, daß Landwirtschaft wesentlich intensiver betrieben werden konnte und mußte als bisher. Dieser Schub an Leistungsfähigkeit, der nun auch von der Tierzucht und damit auch vom Rotvieh gefordert wurde, war in kurzer Zeit nicht durch züchterische Anstrengungen innerhalb der Rotviehschläge zu realisieren. Man begann eine Verdrängungskreuzung mit Rindern der Rassen, die optisch dem Bild des Rotviehs am ehesten entsprachen und in ihren Leistungen das brachten, was der expandierende Markt für die tierischen Produkte Milch und Fleisch forderte. Zu diesen Rassen zählten vor allem das Angler Rind, aber auch das Rote Dänische (Milch-)Rind. Die Zugleistung der mitteldeutschen Rotviehschläge, seit jeher eine der wichtigsten Leistungen dieser Tiere, war nun nicht mehr gefragt, die tierische Leistung diesbezüglich war buchstäblich wertlos.
Diese Entwicklungen führten dazu, daß die mitteldeutschen Höhenrotviehschläge aller Zuchtgebiete nach und nach und fast unmerklich verschwanden.
Erst zu Beginn der 80er Jahre machten sich einige Tierzüchter und Landwirte Gedanken um den Erhalt dieser Rotviehschläge. In Gießen gründete sich ein Arbeitskreis zur Erhaltung des Vogelsberger Rindes, jenes Schlages, der im benachbarten Vogelsberg noch vor nicht allzu langer Zeit vorherrschend war. Ernüchternd war die Suche nach „überlebenden“ Tieren dieses Schlages.
Ca. 20 weibliche Tiere konnten gefunden werden, die jedoch keineswegs reinrassige alte „Vogelsberger“ waren. Ihr Genanteil belief sich auf maximal 50 %, meistens jedoch auf 25 % und weniger.
Den entscheidenden Anstoß für den Beginn einer tierzüchterisch sinnvollen Arbeit gab der „Fund“ von Restspermaportionen eines reinrassigen Bullen des alten Rotviehs. Die Zentralbesamungsstation in Gießen verfügte noch über ca. 60 Portionen dieses Spermas und unterstützte fortan die Bemühungen des Arbeitskreises. Durch Anpaarung an die interessantesten noch verbliebenen Kühe konnten Tiere nachgezogen werden, deren rechnerischer Genanteil immerhin so hoch lag, daß sich mit diesen Tieren erfolgversprechend weiterzüchten ließ. Weiterhin konnten durch intensive Nachforschungen noch weitere weibliche Tiere gefunden werden, die dem alten Rotvieh entstammten. Auch hier waren es keine reinrassigen Tiere mehr, aber immerhin Tiere mit nennenswerten und nachweisbaren Genanteilen alten Rotviehs. Die Zuchtbasis vergrößerte sich.
Zu dieser Zeit, im Jahr 1985, wurde aus dem Arbeitskreis nun der „Verein zur Erhaltung und Förderung des Roten Höhenviehs e.V.“.
Hätte man bis zu diesem Zeitpunkt noch von den „Vogelsbergern“ sprechen können, da alle Tiere aus dem ehemaligen Verbreitungsgebiet dieses Schlages stammten, so stimmte das nun nicht mehr.
Auch in den anderen früheren Zuchtgebieten des alten Rotviehs wurde man fündig, insbesondere im Harz und in Westfalen.
In diesen Zuchtgebieten war die Entwicklung ähnlich verlaufen wie im Vogelsberg. Da jedoch deren züchterische Basis zu gering war, um ein ähnliches Vorhaben wie in Hessen zu realisieren, konnten die interessanten Tiere glücklicherweise in die hessischen Aktivitäten integriert werden.
Meistens wurden die Tiere nach Hessen verkauft. Spätestens jetzt ist der Begriff „Vogelsberger“ nicht mehr zutreffend, die Bezeichnung „Rotes Höhenvieh“ ist hier viel richtiger.
Sehr bald wurden jedoch Stimmen laut, die auf das Problem des starken Inzuchtzuwachses in einer solch kleinen Population aufmerksam machten. Dieser Tatsache begegnet man bisher durch den geringen aber gezielten Einsatz genealogisch nahe verwandter Rassen in der Population des Roten Höhenviehs. Dazu zählen vor allem die Gelbviehschläge, wie das Frankenvieh, das noch in großer Zahl gezüchtet wird, aber auch das Lahnvieh. Das Lahnvieh ist eine bereits seit längerem ausgestorbene Rinderrasse, die in der Gegend um Limburg/Lahn beheimatet war. Verfügbar ist diese Rasse ebenfalls nur durch einen geringen Spermavorrat eines Bullen in der Zentralbesamungsstation Gießen.
Nachdem sich die Population bis heute auf dieser Basis entwickeln und konsolidieren konnte, steht die Frage der Nutzung der Tiere heute im Mittelpunkt des Interesses.
Heute betreut der „Verein zur Erhaltung und Förderung des Roten Höhenviehs e.V.“ ca. 230 weibliche Tiere, die von über 35 Züchtern gehalten werden.
Der Ausblick in die Zukunft orientiert sich sehr stark an den Einsatzmöglichkeiten des Roten Höhenviehs.
Dazu muß man sich das heutige Zuchtziel vor Augen halten, das abgeleitet ist von dem Zuchtziel für das Rotvieh, wie es in der Vergangenheit formuliert wurde:
Zuchtziel ist ein einfarbig rotes bis rot-braunes Zweinutzungsrind im mittleren Rahmen mit kurzem bis mittellangem Kopf, kurzem festem Hals, mit ausgeprägter Wamme sowie tiefer Brust. Der mittellange und gerade Rücken sollte eine gute Rippenwölbung bei tiefer Flanke zeigen.
Angestrebt wird eine volle Bemuskelung, kräftige feste Gliedmaßen mit korrekter Stellung und dunklen harten Klauen. Das Flotzmaul und die Hörner sollten hell, letztere mit dunklen Spitzen versehen sein. Die Schwanzquaste ist hell.
Das Rote Höhenvieh soll sich besonders für die Haltung auf der Weide eignen und auch in der Landschaftspflege verwendet werden können. Kühe und Bullen sollen sich durch beste Fruchtbarkeit, hohe Widerstandskraft und Vitalität auszeichnen. Bei guter Mast- und Schlachtleistung, insbesondere Fleischqualität wird eine Milchleistung von 4000 kg aus dem Grundfutter bei 4,5 % Fett und 3,5 % Eiweiß angestrebt.
Das Gewicht der ausgewachsenen Bullen beträgt 750 – 950 kg, bei einer Widerristhöhe von 135 – 145 cm. Das Gewicht der Kühe beträgt 550 -700 kg bei einer Widerristhöhe von 130 – 140 cm.
Damit ist das heutige Rote Höhenvieh sowohl phänotypisch als auch in seinem Leistungsspektrum beschrieben.
Bei der Nutzung der Tiere zur Milcherzeugung muß man nun berücksichtigen, daß der betriebswirtschaftliche Erfolg nicht durch sehr hohe Einzelleistungen der Kühe erzielt wird und auch gar nicht erzielt werden kann. Vielmehr sind es besondere Bedingungen die hier dazu führen auch mit Rotem Höhenvieh ökonomisch Milch erzeugen zu können.
Der bewußte Verzicht auf hohe Kraftfuttergaben, aber auch besondere betriebliche extensive Fütterungs- und Haltungsbedingungen, die einen hohen Kraftfuttereinsatz ausschließen, lassen dem Roten Höhenvieh Einsatz- und Nutzungsmöglichkeiten. Hier ist es der Standort mit seiner betrieblichen Umwelt, die einen Leistungsrahmen setzt, der mit dem genetischen Leistungsprofil des Roten Höhenviehs genau ausgefüllt werden kann.
Immer mehr Züchter nutzen jedoch das Rote Höhenvieh in der Mutterkuhhaltung. Auch hier steht der ökonomische Aspekt im Vordergrund.
Dabei besitzt das Rote Höhenvieh Eigenschaften, die seine Verwendung in der Mutterkuhhaltung lohnenswert machen. Robustheit und Widerstandsfähigkeit seien hier beispielhaft noch einmal erwähnt. Mit diesen Voraussetzungen läßt sich ein Einsatz der Kühe auch unter stark extensivierten Fütterungs- und Haltungsbedingungen verwirklichen. Dennoch sichert die genetisch veranlagte hohe Milchleistung eine optimale Entwicklung der Saugkälber, die als Absetzer ein qualitativ hervorragendes Produkt der Mutterkuhhaltung mit Rotem Höhenvieh ergeben. Sowohl die Schlachtung, als auch die Weitermast der Absetzer kann unter ökonomischen Gesichtspunkten durchaus positiv beurteilt werden.
Den Züchtern des Roten Höhenviehs ist es bisher sehr gut gelungen, die Forderung nach dem Erhalt einer Rasse in ein wirtschaftliches Umfeld zu integrieren. Ausgehend von den Leistungen der Rasse ist versucht worden, die entsprechende betriebliche Umwelt zu suchen bzw. zu schaffen.
Bestrebungen der Extensivierung der Landwirtschaft auch im Zusammenhang mit der Forderung nach Landschaftspflege und -schutz wirken sich hier durchaus positiv aus.
Für die Zukunft des Roten Höhenviehs bedeutet es, die Zucht daraufhin auszurichten, die genannten Merkmale in der Rasse zu manifestieren und eine überlebensfähige Population zu erhalten, in der die wirtschaftliche Bedeutung dieser Merkmale bewiesen und demonstriert werden kann. Eindrucksvoller kann der Sinn und Zweck der Erhaltung des Roten Höhenviehs sicher nicht gezeigt werden.
Ein Informationsservice des Informationszentrums Biologische Vielfalt (IBV) der ZADI
Geschäftsstelle (GEH)
© 1994 Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH)
Die Geschichte vom Bunten Bentheimer Schwein
Die Geschichte der Bunten Bentheimer Schweine beginnt Mitte des 19. Jahrhunderts. Damals waren in Deutschland die Bäuerinnen für die Schweinehaltung auf den Höfen verantwortlich. Neben den vorherrschenden weißen Landschweinrassen war bei ihnen die Haltung bunter und gescheckter Rassen beliebt. Das Bunte Bentheimer Schwein war eine fruchtbare, genügsame, stressresistente und anspruchslose Schweinerasse mit guten Muttereigenschaften. Die Ferkel ließen sich aufgrund der guten Fleischqualität – und nicht zuletzt auch wegen der Scheckung – auf den Märkten gut absetzen.
In Norddeutschland war man zu dieser Zeit mit den Leistungen der derzeitigen Hausschweine offensichtlich nicht mehr zufrieden und begann, schon um ca. 1840, in das sogenannte Marschschwein, eine Variante des europäischen Landschweins, Schläge einzukreuzen. Darunter waren Berkshire-Eber und Cromwells aus England. Die heutigen niedersächsischen Landkreise Bentheim, Emsland und Cloppenburg sowie das westfälische Wettringen können dabei als Ursprungsorte angesehen werden. Es wurden jeweils die aus o.g. Kreuzungen fallenden bunten Ferkel mit Schlappohren zur Zucht weiterbenutzt. Ganz vereinzelt tauchen bei Würfen auch Ferkel mit gelb-rötlicher Farbe auf, die mit schwarzen Flecken durchsetzt sind. Eine genaue Erklärung hat man bis heute dafür nicht gefunden. Man vermutet, daß zeitweilige Einkreuzungen von Tamworth-Schweinen oder ungewollte Deckungen durch Wildschwein-Eber dafür verantwortlich sind.
In den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts lagen die Hochzeiten der Bunten Bentheimer Schweine. Als einfach und billig zu haltende sowie überaus fruchtbare Tiere lieferten sie ein Fleisch von excellenter Qualität, das nach den schweren Kriegszeiten auch gefragt war. Die Rasse wurde in einem bundesweiten Herdbuch offiziell geführt.
Mit dem Aufkommen des Wirtschaftswunders in Deutschland änderten sich die Verbrauchergewohnheiten. Fettarmes Fleisch war nun gefragt, das die Bunten Bentheimer auf Grund des „ungünstigen“ Fleisch-Fett-Verhältnisses(gegenüber dem Anteil in heutigem Schweinefleisch) nicht liefern konnten. Auch die Schweinezucht änderte sich – wenige „Wirtschaftsrassen“ nahmen den Platz früherer, regional angepasster Rassen ein. Das Herdbuch wurde aufgelöst und die Zahl der Züchter des Bunten Bentheimer Schweines ging drastisch zurück. Nur der Züchter Gerhard Schulte-Bernd aus Isterberg in der Grafschaft Bentheim hielt an der Haltung der Swatbunten fest und bemühte sich über Jahre hinweg, Behörden und Landwirte von einer koordinierten Weiterzucht und Vermarktung zu überzeugen. In den 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts hielt er praktisch den gesamten noch vorhandenen Bestand des Bunten Bentheimer Schweines. Bei nur noch rund 100 Zuchttieren deutschlandweit war diese Rasse hochgradig vom Aussterben bedroht. Die Hartnäckigkeit von Schulte-Bernd, die Rückkehr zur Stärkung regionaler Kultur und damit auch Tierhaltung (Erhalt wichtiger genetischer Ressourcen) , führen nun zu einer neuen Blüte dieser alten Haustierrasse.
Mit der Gründung des Vereins zur Erhaltung des Bunten Bentheimer Schweines, dem Aufbau eines bundesweiten Herdbuchs mit der Erfassung aller noch vorhandenen Bestände in Deutschland, dem Aufbau eines koordinierten Zuchtprogramms und einer modernen Vermarktungsstrategie soll der Zukunft dieser erhaltenswerten Schweinerasse eine langfristige Perspektive gesetzt werden.
Liebe Freundinnen und Freunde,
liebe Kundinnen und Kunden und
liebe Unterstützerinnen und Unterstützer meines Naturlandhofes,
mit Leidenschaft, Freude und großem Anliegen für eine gesunde Ernährung und gleichzeitig artgerechter sowie ökologisch nachhaltiger Tierhaltung habe ich den „Naturland- und Archehof Büning“ mit meinen Bentheimer Landschweinen aufgebaut, gepflegt und geführt.
Nun werde ich die Verantwortung für die hochwertige Qualität meiner Produkte abgeben.
Ich möchte mich bei allen Menschen bedanken, die mich in den letzten Jahren begleitet haben. Ich habe unvergessliche Momente auf dem Markt und meinem Hofladen erlebt, Momente der Sympathie, der Wertschätzung und der guten Zusammenarbeit.
So kann ich sagen, dass eine Quelle der Energie die Menschen waren, mit denen ich es zu tun hatte, die Kundinnen und Kunden, wie auch meine Mitarbeitenden.
Dafür bedanke ich mich nochmals ganz herzlich.
Im Januar 2022 werden Frau und Herr Hillmann als Inhaber von „Bauer Hillmann’s Gaumenschmaus“ mit gleichbleibender Qualität und Sorgfalt meinen Marktstand weiter betreiben.
Mit dem Naturlandhof Hillmann verbindet mich eine jahrelange, zuverlässige und erfolgreiche Zusammenarbeit. Ich wünsche den beiden alles Gute, Erfolg und so wunderbare Kundinnen und Kunden wie sie es für mich waren.
Ihre/Eure Maria Büning
Die kleine Schweineschule:
alles Wissenswerte rund um unser BorstenviehDauer: 1 Stunde
Grundpreis für Kinder- und Jugendgruppen: 25,–€uro/Stunde
Grundpreis für Erwachsenengruppen: 50,–€uro/Stunde
Unser Hotel für alte Obstbäume und ihre Nützlingen
Führung durch unsere Streuobstwiese
Beobachtung des Wildhotels etc
Dauer 1 Stunde
Grundpreis für Kinder- und Jugendgruppen:
50,–€/Stunde (incl eines Patenbaumes)
Grundpreis für Erwachsenengruppen:
50,–€/Stunde (incl eines Patenbaumes)
Besuch unserer Enten und Gänse:
alles Wissenswerte rund um das Federvieh
Dauer: 1 Stunde
Grundpreis für Kindergruppen (Kindergärten/Schulen etc):
25,–€uro/Stunde
Grundpreis für Erwachsenengruppen:
50,–€uro/Stunde
Kombination
Eine Kombination aus verschiedenen/allen Bereichen ist ebenfalls möglich Zeitdauer nach Absprache
Grundpreis für Kindergruppen (Kindergärten/Schulen etc):
25,–€/Stunde
Grundpreis für Erwachsene:
50,–€/Stunde
Für alle Führungen wichtig:
Bitte nehmen Sie rechtzeitig Kontakt mit uns auf, ob an dem von Ihnen gewünschten Tag eine Führung möglich ist. Ohne vorherige Terminabsprache können wir leider keine Besichtigungen anbieten.